Zuschauer auf der Flucht!

Nun gut, der Titel ist etwas reißerisch, aber tatsächlich hatte ich Montag etwas wenig Energie in der zweiten Show; das hing wohl tatsächlich mit dem Tod von Papst Franziskus zusammen. Er war im Grunde ein Gymnast, denn er hat sich ständig im Spagat versucht zwischen der erzkonservativen Kirche und seinen reformerischen Ideen. Auch war er ja der erste Jesuit, der Papst geworden ist und der erste Nichteuropäer seit dem 8.Jahrhundert. Seine Aussagen zum Ukrainekrieg waren unglücklich aber der Papst hat ja die Infallibilität nur ex cathedra glaube ich. Irgendwie hat das Publikum meine Schwäche gemerkt und einige Zuschauer verließen während der Show das Theater. Das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich, dass Zuschauer während der Show gehen, schließlich sind wir in einem Freizeitpark und nicht an der Wiener Oper. Aber es hat doch eine Weile gedauert, dass Diamond und ich es nun wieder schaffen, sich nicht auf die gehenden, sondern auf die bleibenden ZuschauerInnen zu konzentrieren. Das ist die Kunst. Allerdings am Montag war es wirklich schon sehr auffällig, dass besonders viele Gäste gingen. Kleine Schwächen werden hier im Park sofort quittiert, denn schließlich haben die Gäste nichts bezahlt für die Show, "schlimmer" noch, sie haben bezahlt für den GANZEN Park, das heißt, die Anreize etwas "besseres" zu machen als in unserer Show zu sitzen sind enorm. Meine Schwäche hat natürlich auch damit zu tun, dass die erste Show am Montag PHANTASTISCH stark war und man nach so einer Performance irgendwie ermattet ist wie nach einem guten Coitus. Aber der Tod von Franziskus hat mich dann doch anscheinend auch beschäftigt, denn was bitte wird wohl nach Franziskus kommen? Und vor allem wer? Die Wahl des nächsten Papstes wird ja wohl durch verschiedene Länder beeinflusst und Afrika und USA sind wohl stark und eher rückwärtsgewandt derzeit.

Naja, als Folge der Erlebnisse auf der Bühne habe ich mir jede Menge Videos über Shows angeschaut, zum Beispiel wo 42 Leute auf einmal die Show verlassen von Adam Ray, einem Comedian in Washington und er durch ständiges Weiterreden die Situation entschärft oder Sammy Obeid, der einem Gast versucht zu erklären, dass die Show sich nicht um sie dreht, die Leute nicht bezahlt haben, um sie zu sehen sondern um ihn zu sehen oder Moritz Hohl aus Deutschland, der im Downstairs Club in Berlin (von Felix Lobrecht) eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern rausschmeißt. In letzterem Video sieht man aber auch, dass man oft als Zuschauer nicht mitbekommt, was eigentlich los ist und es daher meistens das beste ist, anstrengende Zuschauer zu ignorieren. Ne gute Idee ist auf jeden Fall, was ich mitgenommen habe aus einem Video, dass wenn ich etwas frage und keine Antwort kommt, dass ich sage: "You have three seconds to answer my question and then we will proceed with the show". Tatsächlich ist die Akustik vom Publikum in Richtung Bühne im GLOBE hier im Europapark sehr schwierig. Wenn eine Zuschauerin etwas sagt, hör ich gar nix. Es ist verrückt.

Ich bin inzwischen Experte für Werbung und ich habe mir einfach mal n Angebot machen lassen für mein Auto, weil Ralf Schumacher es mir empfohlen hat. Ich dachte, wenn ich es mache, dann wird mir die Werbung mit ihm nicht mehr einspielt - denkste!

Letztens hatten wir als Reaktion auf einen Witz ein "oh nee" im Publikum... wir haben inzwischen eine recht gute Antwort auf solche Negativität.... und zwar: Warte, es kommt noch besser!

Ein Pangolin ist unfassbar süßes Schuppentier, die Doku auf Netflix ist toll. Der Kollege, der Kuju ausgewildert hat, zeigt, was Pflichtbewusstsein und Hingabe bedeutet. Erinnert mich etwas an die Pantomime "der Chefkoch" von Django Edwards.

Ebs ist gestorben. Eberhard Riese. Ich war immer neidisch auf den Süden Deutschlands, dass sie so einen echten "Influencer" hatten. Ostermontag scheint ein gefährlicher Tag zu sein.

Ich bin dem verstorbenen Papst dankbar, denn er hat sich mit Roberto Benigni umgeben unter anderem. Jetzt bin ich ein großer Fan! Was für eine Energie! Toll.

Unsere Glückskanone macht jetzt noch glücklicher! Sie hat ab sofort eine Unterbodenbeleuchtung. Danke an den EUROPAPARK! FOTO: Flo