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Zauberer international

Eine besondere Herausforderung als "Parkzauberer" im Europapark ist die Diversität des Publikums. Tatsächlich haben wir oftmals nicht genau die Übersicht, was für Nationen wir gerade vor uns haben. Ich frage zwar am Anfang nach der Herkunft der Menschen, aber nur vermutete 10% antworten auch auf meine Frage. In den letzten Shows war ich hin und wieder unglücklich mit der Resonanz aus dem Publikum, insbesondere nach den "heißen Ringen" (unsere "Hauptnummer" im Globe Theatre) schien es einigen Menschen zu viel Deutsch gewesen zu sein auf der Bühne. Dann hatten wir letztens einen gewissen Ibrahim aus Marokko auf der Bühne, der nur Englisch sprach. Und siehe da: Die Rückmeldung war viel stärker als mit einer Deutsch/Französisch Mischung. Vielleicht können doch mehr Deutsche und Franzosen Englisch als vermutet. Wir werden nun ab heute verstärkt ausprobieren, die "heißen Ringe" auf Englisch zu performen. Man muss die Sachen vor Publikum ausprobieren und hinhören. Es gibt keine Abkürzung. Insofern hat das Auftreten auch etwas mit der Wissenschaft gemeinsam, zur Zeit gibt es ja sehr spannende Versuche in Deutschland, insbesondere in Aachen, Delitzsch und Potsdam, Kunststoff neu zu erfinden; da machen sie es genauso, nur dass sie halt KI und Roboter einsetzen, die Stoffe miteinander mischen und ausprobieren, ob Strom oder Hitze oder was auch immer hilft, um das Müllproblem auf der Welt zu lösen. Theoretisch kann es schnell gehen: 1953 hat Karl Ziegler aus Mülheim an der Ruhr ein Patent für Polyethylen angemeldet. Drei Jahre später startete die industrielle Großproduktion in den USA.


Ich hatte Familientreffen in Strassburg und war dazu in einem wirklich phantastischen Hotel, ich hab ja auch schon einiges gesehen, aber so geschmackvoll und weitläufig eingerichtet wie das Hotel "Les Haras" in Strassburg hab ich kaum etwas erlebt. Da stimmt einfach alles. Das kritische Auge befürchtet ja, das es irgendwo ernüchtert wird, aber die Illusion der perfekten Umgebung wird wirklich in jedem Detail aufrechterhalten. Das ist ja ähnlich wie bei einem Zaubertrick, wenn man dir zum Beispiel sagt, man hat nur ein kleines bisschen gesehen, wie Du erschienen bist, dann ist das zwar nett gemeint, aber sagt eigentlich nur, dass es keine halbe Illusion gibt. Die Illusion gelingt oder nicht. Punkt.


Ein sehr lustiges Tier ist der Kakapo, ein nachtaktiver Papagei, der nicht fliegen kann. Er war zeitweise fast ausgestorben; denn er ist wirklich von der Evolution nicht mit vielen Vorteilen bedacht worden. Droht Gefahr, tut er so als wäre er nicht da. Die Paarung ist auf jeden Fall das lustigste. Er setzt sich in eine Grube und brummt. Also keine Brunft sondern eine Brummft. Das Brummen nennt man auch Boomen. Er ist ein echter Boomer. Wenn er alle zwei Jahre mal in Stimmung ist, geht er aber völlig ab. Dann besteigt er alles und jeden, zum Beispiel den Kopf seines Pflegers. Dem hat man dann einen Ejakulationshelm gebaut, um das Saatgut aufzufangen und Weibchen damit zu befruchten. Was tut man nicht alles.


Bei meinem Familientreffen wurde mal wieder in Erinnerungen geschwelgt, am schönsten sind die Erinnerungen von schief gelaufenen Urlauben. Am schlimmsten war der Urlaub auf der Ile de Re bei La Rochelle in Frankreich. Persönliche Katastrophen sind von der Comedy her tatsächlich am dankbarsten.


Ich war bei einem Tanzworkshop und auch da war der Versuch, herauszufinden, wer welche Sprache spricht, sehr lustig. Der Lehrer hat gefragt: Wer spricht alles KEIN Deutsch? Es hat sich NIEMAND gemeldet. Ah ok, also sprechen alle deutsch? Er bekam keine Antwort. Merkwürdiges Schweigen.

Dann hat er gefragt who doesnt speak englisch. Keine Antwort. Zwei Franzosen schauten extrem verwirrt. Der Unterricht wurde auf Englisch abgehalten.


Ich habe jetzt eine Pudding-Wohnung. Ich habe Pudding gekocht, hatte aber kein entsprechendes Werkzeug. Mit dem Zauberstab (ich werde ihn heute mitnehmen auf die Bühne!), habe ich in einem viel zu flachen Gefäß (Suppenteller) das Pulver angerührt. Jetzt ist es überall. Dabei kam mir jedoch die Idee, den Zauberstab mit auf die Bühne zu nehmen.





Foto: Tom Schiffmann @europapark
Foto: Tom Schiffmann @europapark




 
 
 

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