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Zauberer Hohenlohe

Die letzten Wochen waren etwas verwirrend... ich musste ja fussbedingt fünf volle Tage aussetzen und als der Fuss wieder mitmachte (eigentlich sollte ich einen Catwalker tragen, so eine Art Skischuh, naja, sieht aber einfach blöd aus), haben wir unsere Showzeiten auf zwei reduzieren lassen, was der Europapark netterweise mitgemacht hat. Aber dann hatten wir ja noch drei Galashows vereinbart für die vergangenen Tage und zwar in Öhringen, Schrozberg und Kupferzell, allesamt im Kreis Hohenlohe. Also waren wir wieder ein paar Tage nicht im Park, für eifrige Parkbesucher war es vermutlich etwas verwirrend, ob wir jetzt spielen und wie oft und wann. Aber jetzt sind wir wieder fast normal zurück mit zwei Shows am Tag im Globe Theatre im Europapark.... allerdings nur noch bis übermorgen und dann ist unsere Saison zu Ende. Es ist ein bisschen so wie wenn man einen Marathon läuft (keine Ahnung davon, aber das hindert mich nicht, darüber zu reden... dabei fällt mir ein: wie nennt man es eigentlich, wenn man zu viel Wein getrunken hat und dann Schwachsinn redet? -> reben): Man läuft und läuft und läuft und ist dann irgendwann bei KM 41 angelangt und dann rutscht einem die Hose und man muss kurz anhalten, läuft weiter und bemerkt danach, dass man vorhin sein Handy verloren hat bei der Hosenaktion und wieder zurückläuft und dann bekommt man einen Hexenschuss und kommt recht langsam zur Ziellinie. So fühlt es sich gerade an :-)

Aber nach der Show ist vor der Show und so geht es ja dann bei uns auch bald schon wieder weiter, wir haben ein paar Tage frei vor dem 8.11. (Zaubergala in Dettenheim) und dann vor dem Probenbeginn am 12.11. in Heidelberg. Auf Proben freue ich mich schon, das ist wie Urlaub, ich meine wir hatten gerade einen guten Vorgeschmack (Determinativkompositum! Cooles Wort... eine Zusammensetzung, bei welcher der erste Teil, das untergeordnete Determinans, den zweiten, das dominante Determinatum, in seiner Bedeutung näher bestimmt, einschränkt... ungefähr so toll wie die Fehlerdiagnose meines Fahrzeugs, Abgasrückführungssteuerventilkomponente klemmt, siehe vorhergehenden Blogeintrag), also wir hatte eine Vorahnung von dem was kommt in der Hohenlohe, das ist nicht der A*** der Welt, aber man kann ihn von da aus gut sehen :-)... vor allem von unserem Panoramahotel Waldenburg. Erst waren wir Artisten ganz euphorisch, wir hatten im Internet gesehen, dass das Hotel neben einem tollen Ausblick auch über ein Schwimmbad verfügt, leider stellte sich das als ein Irrtum heraus; es gibt noch ein zweites Panoramahotel Waldenburg in Sachsen. Aber dennoch war das Hotel kein schlechtes, Elektroladestation auf dem Parkplatz, Frühstück aufs Zimmer gegen 5 Euro Aufpreis. Das habe ich leider erst am dritten Tag herausgefunden... die Frühstückssituation im Restaurant war dann doch zu hektisch. Frühstück gab es bis 10 Uhr, ich kam um zwanzig vor 10 in den Saal und wurde darauf hingewiesen, dass ab 10 Uhr auch die Kaffeemaschine nicht mehr funktioniert. Die Bedienung war freundlich, aber man merkte ihr ihren Stress an, den sie bei meinen Sonderwünschen (heiße Hafermilch) zu verbergen versuchte. Ich weiß so etwas zu schätzen, meistens ist ja Stress nicht unbedingt selbstgemacht... neu war, dass um kurz nach 10 Uhr die Teller und Tassen, die man vor sich angehäuft hatte, weggenommen wurden, egal, ob man noch beim Verzehr war oder nicht. Ich denke ich sollte mal ein Praktikum beim Hotel machen, um die Seite des Service noch besser zu verstehen.

Am ersten Tag der Showreihe waren wir in Öhringen selbst und zwar in der KultuRA Mehrzweckhalle und die Halle war sehr gut ausgestattet mit Guckkasten-Bühne und Hinterbühne... Proben waren auf 12:30 Uhr angesetzt und es war eine Stunde für uns vorgesehen, wir hatten aber mindestens vier Darbietungen geplant und so haben wir die Probe auf 11:30 Uhr vorverlegt. Das war auch gut so, denn bei der Probenplanung war nicht eingeplant gewesen, dass die Technik ja auch mal was essen muss. Ich hatte mal wieder der Technik ein paar Proteinriegel mitgebracht, aber die wurden verschmäht und stattdessen wurde Mittagessen bestellt. Als das bestellte Essen um 13 Uhr kam, wurde ohne weiteres unsere Showprobe abgebrochen und die Techniker waren erst mal 20 Minuten verschwunden. Unser Zeitplan war etwas durcheinander dadurch, denn plötzlich hatten wir nur 90 Minuten Probe und das war etwas sportlich. Sowieso war das Ansinnen, ein komplettes Varietee mit nur einem halben Tag Vorbereitung vor Ort auf die Beine zu stellen, äußerst gewagt, aber es hat dann doch geklappt mit kleinen Abstrichen. Hiermit sei der Technikfirma ein großes Lob ausgesprochen. In Heidelberg aber haben wir für die gesamte Show fünf Probentage! Ist das nicht herrlich?

Am zweiten Tag des Showreihe lief die Show dann noch flüssiger, auch wir waren wieder in unserem Element ohne zu sehr über die Abläufe (Zeitläufte!?) nachdenken zu müssen, allerdings kam natürlich erschwerend hinzu, dass die Bühne aus Bühnenelementen bestand und die Halle aus einer Turnhalle. Also mussten Requisiten entweder umständlich auf die Bühne getragen werden oder dort schon vor der Show gelagert worden sein.


Auch hatten wir plötzlich nur noch einen Aufgang zum Backstage, was wir hin und wieder gelöst haben indem wir die Publikumstreppe ebenfalls genutzt haben für den Aufgang.


Auch haben wir die Ansageposition nach ganz vorne an den Bühnenrand verlegt, damit die ArtistInnen und Tänzerinnen hinter uns verkehren konnten. Wir machen es übrigens immer so: Wir sagen die KünstlerInnen aus dem Backstage ein erstes Mal ab, gehen dann auf die Bühne an die Seite und sagen sie ein zweites Mal ab. Sie gehen hinter uns ins Backstage und wir gehen in die Mitte der Bühne.


Ich hatte ein Deja-vu als ich die Halle betrat, hier war ich schon einmal. Am nächsten Tag in Kupferzell hatte ich das gleiche Dejavu, also quasi ein Dejadejavu. Die beiden Turnhallen Kupferzell und Schrozberg sind offenbar fast baugleich. Die Fahrt von Waldenburg nach Schrozberg über Langenburg und die Viereckschanze war abendteuerlich, und so wollte ich die Rückfahrt über größere Landstraßen planen, allerdings stellte sich dann heraus, dass die Bundesstraße B 290 teilweise gesperrt war und so wurde ich in noch viel viel kleinere Umgehungsstraßen geleitet ("Landwirtschaflicher Verkehr frei") und kam mit Diamond als letzter im Hotel an, obwohl die anderen vor mir losgefahren waren.

In Kupferzell war unsere beste Show!


Große Empfehlung: Schusterin Anja Zorn in Lahr. Die neue Einlage in meinem Schuh ist ein Gedicht. Und ich habe O-Beine, wie ich jetzt weiß! Danke!


Seit gestern sind wir wieder im guten alten Europapark und jetzt sind es nur noch sechs Shows bis zur Abreise!


Songs: Melanie C Sweat gut für Sport

Berghain Von rosalia und Björk und Yves Tumor


ree

Schrozberg

 
 
 

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