Wie kam ich hierher? Nach Aschaffenburg? Oder wie die Aschaffenburgerin sagt: Aschebersch? Nun, ich wollte von Berlin nach Karlsruhe und der Zug nach Frankfurt hatte etwas Verspätung, so dass ich in Frankfurt meinen Zug nicht bekam. Also ging ich zu Gleis Neun, da sollte mein ICE nach München über Mannheim fahren, wo ich umsteigen sollte. Erst kam die Durchsage, dass der Zug nun auf Gleis 8 fährt, kein Problem, dann doch auf Gleis 9. Ich steige ein und vergewissere mich, dass ich im Zug nach München bin. Eine Frau kommt noch schnell vor Abfahrt in den Zug und fragt mich und einen anderen Herrn: Ist das der Zug nach Leipzig? Wir lachen freundlich. Nein, nach München. Über Leipzig? Wir lachen noch freundlicher. Nein. Ich sag zu dem Herrn, der sich als Polizist herausstellt, das seien schon tolle Geographiekenntnisse. Frankfurt nach München über Leipzig. Nächste Station ist Aschaffenburg. Ich wundere mich: Ist Aschaffenburg eigentlich noch in Hessen? Nein, Bayern. Ich frage: Wir fahren von Hessen über Bayern nach Mannheim in Baden Württemberg? Nein, der hier fährt nicht über Mannheim sondern über Würzburg.
Ich war in den falschen Zug gestiegen. Von wegen Geographie Kenntnisse.
Ich bekam dann aus Mannheim einen Anruf, dass dort im Palazzo noch ein Comedian und Moderator gesucht werde.... ein Comedian wurde "gegangen"; er hatte nicht ins Programm gepasst. Hui, das muss für alle nicht leicht gewesen sein, aber besonders nicht für den Kollegen, mit dem ich bereits zusammen gearbeitet habe und der ein sehr netter Kollege ist. Aber manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Kennen wir alle, denke ich. Dennoch hart. Falls aber jemand sich bewerben möchte, derzeit ist da eine Stelle frei. Allerdings sollte die Comedy zum Design des Hauses Palazzo passen, das ist schon sehr hochglanz. Diamond und ich können nicht, wir sind ja diesen Winter bereits unter Dach und Fach und den Rest der Zeit müssen wir proben, wozu es irgendwie nicht recht kommt, es gibt so viele andre Dinge zu tun. Zum Beispiel den Podcast heute abend aufnehmen (Podcast "Komische Gespräche", heute Folge 240, Lieblingslieder: Lets get it started von den Black Eyed Peas und "Sag beim Abschied leise Servus" von Peter Alexander")
oder mit Sammy Tavalis über das Bodensee Varietee sprechen
oder nach Groß Gerau fahren, um den Volksbanker Stefan Gerhard zu verabschieden. Das war wirklich sehr rührend, ich dachte, da sind ein paar Häppchen und ein paar Grüppchen von Menschen in der Schalterhalle, nein, da waren 120 Leute, allen voran der Bürgermeister der Stadt Groß Gerau und die Vorstände und Künstler und Fotografen und alle möglichen, es war erstaunlich, was Stefan Gerhard für ein Netzwerk hat. Einfach ein netter Mensch, der Kontakte pflegt und Kunst kann. Etwas cringe war nur ein Beitrag, da hat jemand Bilder zusammengetragen aus der Vergangenheit von Stefan und das war auch sehr lustig bis man feststellte, dass ihm die Bilder ausgingen und sie sich wiederholten. Das war wirklich merkwürdig, alle starrten auf die Leinwand und hofften, dass sich nicht noch weitere Bilder wiederholten. Sie wiederholten sich doch. Etwas cringe, aber das tat dem ganzen keinen Abbruch, denn die Abschiedsworte von Stefan und von allen anderen waren so herzlich wie man es sich nur wünschen kann.
Ich wurde vom Finanzamt angeschrieben, ich solle mich mal melden. Es lägen "Erkenntnisse" vor. Nun, ich konnte das klären, dass die Erkenntnisse keine Erkenntnisse sind, sondern alles ordnungsgemäß versteuert wurde. Aber ich habe festgestellt, dass ich keine "Erkenntnisse" haben will vom Finanzamt.
Ich habe einen Rekord aufgestellt: Ich wurde an einem Tag dreimal geblitzt. Und das mit meinem Sprinter. Alle Achtung.
Nachts um 3:40 Uhr in München ("Sister Act" wird abgebaut... leider mitten in der Nacht. An Schlaf nicht zu denken!)
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