Neuer Trailer von "Simsala 2"
- info4525495
- vor 5 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Es waren letzte Woche 38 (und nicht 28) Shows, daher war die Zahl 28 im letzten Post und Podcast ("Komische Gespräche") überhaupt nicht relevant; dafür möchte ich mich natürlich entschuldigen. Die 38 ist eine tatsächlich sehr langweilige Zahl.
56 ist eine bessere Zahl, denn das ist die aktuelle Zahl unserer bisher gezeigten Shows.
Ich werde oft gefragt (vor allem von mir selbst!), wie ich und Diamond das tägliche Auftreten hier im Europapark aushalte. Nun, die Show (Simsala! täglich im Globe Theater Europapark) macht Spaß. Es ist wie ein Gesellschaftsspiel, das ja auch eine gewisse Aufregung haben kann, wenn man sich an einen Tisch zusammen setzt. Aber kommt man erst mal in einen Flow, dann gehts los mit dem Spaß. Zumindest glaube ich das, denn ich bin überhaupt kein Gesellschaftsspieltyp. Mein Spiel ist das auf der Bühne. Da fühl ich mich wohl.
Eine gute Unterstützung und tägliche Motivationsspritze ist "Lax Vox", das Blubbern vor der Show ist inzwischen Routine. Das Blubbern ist nicht nur gut für die Atmung, sondern benetzt wohl auch die Stimmlippen. Und wer will schon trockene Stimmlippen.
Des weiteren hilft mir das Buch von Stella Adler "Die Schule der Schauspielkunst" mit ihren Übungen. Sie muss echt schwierig gewesen sein als Person. Das merkt man in den Beispieldialogen, in denen sie ihre SchülerInnen recht schroff behandelt. Sie äfft sie sogar nach und macht sich über sie lustig und das alles in Schriftform! Ich meine sie hätte ja die Dialoge bereinigen können. Hat sie aber nicht :-) Sie sagt natürlich auch mehrfach, dass sie nicht gemocht werden will, niemand soll ihr nacheifern, sondern seine oder ihre eigene Stimme finden. Auch aus ihrer Vita wird klar, dass sie sich als Jüdin aus der Ukraine in ihrem Leben stark durchsetzen musste, um zu der Lehrerin zu werden, die sie war. Zu Stella Adlers Schülern gehörten Marlon Brando, Jocelyn Brando, Roy Scheider, Warren Beatty, Harvey Keitel, Martin Sheen, Robert De Niro, Candice Bergen, Bud Cort, Vincent D’Onofrio, Kate Mulgrew, Christoph Waltz und Benicio del Toro.
Sie begründete eine andere Form des "Method Acting" als Lee Strasberg, mit dem sie darüber zerstritten war. Strasberg holte die Emotionen aus privaten Erinnerungen, Adler aus dem Zusammenspiel mit anderen SchauspielerInnen.
Ich habe auch noch eine Schauspiel Lehrerin entdeckt: Patsy Rodenburg. Sie spricht von drei Kreisen der Schauspielkunst: Erster Kreis: Vergangenheit, mit sich selbst beschäftigt, introvertiert. Dritter Kreis: Das offensive nach draussen gehen, den anderen keine Luft zum atmen lassen (Das ist meine Band, das ist mein Arsch und ihr seid besser richtig gut weil ich bin heute phänomenal, Robbie Williams). Zweiter Kreis: Präsenz. Dies ist der wichtigste Kreis. To be or not to be present.
Ein Nachteil hier im Park ist, dass man einen Waschsalon aufsuchen muss, um seine Wäsche zu waschen. Das kann innerhalb kürzester Momente zu starken Emotionen führen. Ich bin in den Waschsalon und es telefonierte eine Frau und war an ein zwei Maschinen beschäftigt. Ich habe eine Waschmaschine gefunden, die nicht wusch (lustiges Präteritum!), wo aber noch Kleidung drin war. Ich nahm die Wäsche raus und tat sie in die Tasche auf der Maschine. Dann befüllte ich sie Maschine uns startete sie. In dem Augenblick wurde ich auf Englisch mit starkem Spanischen Akzent angesprochen: "Did you just take the Clothes out?" Ich bejahte. "You cannot do that this was my laundry." Ich sagte, dass ich das nicht wissen konnte, war ja kein Name drauf. Sie: "You should have asked!" Ich: "I dont think so. You dont own all the mashines." Sie wendet sich ab und redet am Telefon weiter, wobei das Wort "Cabron" fällt, offensichtlich auf mich gemünzt. Nun, ich habe so getan als spreche ich kein Spanisch und habe es nicht eskalieren lassen. Ich bitte um Applaus.
Fahrrad fahren will gelernt sein, ich war mal wieder in meinem Tanzclub abends und zwar mit Fahrrad und Bahn. Hier in BW ist es schon genial, dass man das Fahrrad kostenlos in die Bahn nehmen kann (außer 6-9 morgens :-)))) und mein Deutschlandticket rentiert sich voll. Dann hab ich die Zeit vergessen und der letzte Rückzug (?) war weg. Also entweder ein teures Taxi oder mit dem Ebike die 20 km. Ich war warm genug angezogen, also gehts los. Nach kurzer Zeit fällt mein Frontlicht aus. Akku alle. Also Handy Lampe nehmen, allerdings fährt es sich bescheiden mit Handy in der Hand. Navi führt mich in mehrere Sackgassen. Ich brauch mal Komoot. Handy plötzlich nur noch bei 14 %. Auf beleuchteten Wegen schalte ich das Licht aus. Der Mond ist zum Glück hell. Dann eine Tankstelle! Sie verkauft mir eine Taschenlampe. Nach 90 Minuten bin ich zuhause. Strike!
Danke an Unterstützer, die mich und uns moralisch aufgefangen haben. Es sind nämlich Fotos gemacht worden vom Park und online gestellt worden, was ja eine tolle Sache ist. Nur hatten wir vergessen, welcher Hass und welche Wut unter manchen "Parkfans" herrscht. Auf Instagram war fast alles nett und zahm; auf Facebook wurde unsere Show heftig beleidigt. Ich habe dann erst mal versucht, es mir nicht nahegehen zu lassen und Diamond hatte die gleiche Herausforderung. Zum Glück kam dann Unterstützung von mehrere Podcasthörern und Zuschauerinnen, die die schlimmen Kommentare verdrängt haben. 1000 Dank!
Manchmal denk ich mir, dass es schön wäre, Geschichten aus dem Stegreif parat zu haben. Habt ihr welche?
Auf Anhieb fallen mir zwei ein:
Mann geht deprimiert zum Psychiater, gehen sie in den Zirkus,
Josef und seine Brüder
Lied der Woche: Namika Lieblingsmensch
Simsala 2
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