Kindershow vs. Kinder in der Show :-)
- info4525495
- 5. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Unsere Zaubershow "Simsala!" und "Simsala 2" richtet sich ja hauptsächlich an Kinder und ihre Eltern. Auch der Europapark ist ja grundsätzlich etwas für Kinder, was man auch am aktuellen Werbevideo des Europapark erkennen kann: Eine ältere Dame erinnert sich anhand ihrer Enkel an die eigenen Erfahrungen als Kind im Europapark. In letzter Zeit finden immer mehr kleine Kinder den Weg in unsere Show, manche scheinen die Show schon richtig gut zu kennen. So gibt es eine Stelle in unserer Show, an der wir vor dem "Problem" stehen, dass wir zwei verkettete Ringe voneinander trennen müssen. Auf der Bühne kommt mir die Idee: Wir brauchen einen ZAUBERSTAB! Normalerweise holt "Mina" jetzt den Zauberstab und wir versuchen erfolglos, die Ringe mithilfe des Stabes ("Baguette Magique"... hier wird gern von unwissenden Zuschauenden gelacht wegen des Begriffs "Baguette"... ich versuche das Lachen zu überspielen, damit sich das lachende Publikum nicht peinlich berührt fühlt, sobald es herausfindet, dass "Baguette" einfach nur "Stäbchen" heißt) zu trennen. In diesem Moment schritt vor drei Tagen ein Kind ein: "Nein! So geht das nicht! Ihr müsst zwei Menschen auf die Bühne holen und zwei Stühle und dann setzen die sich und dann verbrennt ihr sie!" Wow, das Mädchen (natürlich!) hatte aufgepasst in der Show und wusste genau, was zu tun ist, auch wenn sie es etwas drastisch ausgedrückt hat. (Meine Antwort war: Das klingt ja etwas wie die moderne Inquisition! Fremdwörter sind manchmal auch sehr lustig, insbesondere wenn man mit Kindern spricht :-) Ich würde auch gern mal Kinder auf der Bühne nach dem Sinn des Lebens fragen, vielleicht mache ich das einfach mal heute!?).
Ich habe zur Zeit einen krassen Ohrwurm:
Summer loving had me a blast
Summer loving happened so fast
I met a girl crazy for me
Met a boy cute as can be
Summer days drifting away
To-ah! Oh, the summer nights
Das liegt vor allem daran, dass ich mir mal wieder Grease angesehen habe, vor allem weil ich mal den Charakter "Eugine" gespielt habe auf den Malediven damals zur Silvester Feier 1999/2000. Während ich also Grease anschaute merkte ich, dass Eugine so gut wie keine Relevanz und auch keinen Text hatte im Musical. Toll. Sehr lustig finde ich vor allem, dass kein einziger Darstellender im Film ein Teenager war, obwohl der Film an der Highschool spielt und die Charaktere etwa 16 Jahre alt sein müssten. Die Schauspielenden waren aber teilweise über 30! Rizzo etwa war zum Zeitpunkt der Filmaufnahmen 33 Jahre alt. Grease heißt natürlich sowas wie "Fett", was sich auf die Haare und das Motoröl bezieht, aber eben auch auf Gleitmittel für andere Gelegenheiten; Grease hieß in Mexico: "Vaselina". Die Aussage des Films ist etwas zweifelhaft: Wenn Du Dich bitchig anziehst, bekommst Du auch nen Typen ab. Und Männer sind peinliche Affen . Sehr amüsant fand ich die Szene, wo Danny mit Sandy in eine Bar gehen will, aber dann erkennt, dass da sehr viele seiner Leute sein werden und er ihr vorschlägt, woanders hinzugehen, wo ihn keiner kennt, schließlich die beiden doch in die Bar gehen und sich Danny hinter Speisekarten verbarrikadiert bis schließlich alle seiner Freunde auf ihn aufmerksam werden und er völlig frustriert in die Gegend starrt. Herrlich. Spannend ist auch die Besetzungshistorie des Films. So war John Travolta nicht die erste Wahl; das war Henry Winkler, der eine ähnliche Rolle in einer anderen Sendung gespielt hatte... er lehnte aber ab um nicht auf die Rolle festgelegt zu sein... und hat sich später in den Allerwertesten gebissen dafür.
Die Rolle des Coaches hätte Harry Reems spielen sollen, der aber wegen seiner Rolle in Deep Throat (der finanziell profitableste Film (25.000 Dollar zu 600 Millionen) aller Zeiten... ein Porno mit fragwürdiger Handlung) dann doch abgelehnt wurde von Paramount.
Apropos Film: Ich habe gerade ein sehr interessantes Interview mit Wim Wenders gehört und muss mir mal wieder Filme von ihm anschauen. Damals fand ich den Film "Der Himmel über Berlin" extrem öde und habe nur noch in Erinnerung, dass Engel auf Gebäuden sitzen und sehr lange auf die Stadt schauen. Aber das Interview hat mich aufhorchen lassen, zumal Wim Wenders so ein echter Künstler war, der es geschafft hat, gegen alle Widerstände ein Großer seines Fachs zu werden. Er hat erst mal dies und das studiert und dann ist er nach Paris gegangen und wollte an die Film Hochschule. Dort wurde er abgeleht, also hat er als Radierer gearbeitet und ging täglich in die Cinematheque Francaises, wo er bis zu 5 Filme täglich sah. Er kam in einem Jahr auf über 1000 Filme. Ein Besessener.
Ausserdem fand ich toll, dass er überhaupt bis heute lebt, denn er ist in Düsseldorf in der Nachkriegszeit aufgewachsen und da lag so viel Krebserregendes in der Luft, dass ein Altwerden eigentlich unwahrscheinlich erschien. Er erzählt in dem Interview, dass die Bücher beim Lesen immer dicker wurden, da sich so viel Staub ablagerte auf den Buchseiten beim Lesen bei offenem Fenster.
Meine lustigsten Wörter der Woche:
Grütze (rote Grütze ist keine Grütze!)
Teddybär
Bob der Baumeister



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